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Podcast-Host: Harald Kopeter

Podcast-Guest: Josef Grabner | LINK Mobility

Transkript:

Mobile Messaging: Was bietet LINK Mobility seinen Kunden

Harald Kopeter: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von think.digital.NOW!. Mein heutiger Gast ist Josef Grabner und für alle, die Josef Grabner nicht kennen, darf ich ihn und seine Tätigkeit und das Unternehmen, für das er tätig ist, gleich einmal kurz näher vorstellen. Wir reden heute über das Thema Mobile Messaging und Josef Grabner ist bei LINK Mobility. Und LINK Mobility ist seinerzeit einmal hervorgegangen durch wahrscheinlich die allseits bekannte sms.at, wenn ich das so richtig in Erinnerung habe. Und ja, das Thema Mobile und Nachrichten auf mobile Telefone zu senden, ist natürlich in den vergangenen Jahren sehr, sehr präsent geworden bei uns. Und was es da für Möglichkeiten gibt, darüber reden wir heute mit Josef Grabner. Zunächst noch zu LINK Mobility: die Gruppe, der Hauptsitz ist in Oslo, in Norwegen und LINK Mobility notiert dort auch an der Börse. Es gibt weltweit 18 verschiedene Niederlassungen, nein, 30 internationale Standorte in 18 Ländern. Weltweit sind 500 Mitarbeiter beschäftigt und man hat einen Kundenstamm von über 47.000 internationalen Kunden. Josef Grabner ist VP Commercial Operation im DACH-Raum, sprich zuständig für Deutschland, Österreich und der Schweiz. Und über dieses Thema sprechen wir heute. Hallo Josef.

Josef Grabner: Ja. Grüß dich. Hallo. Vielen, vielen Dank, dass ich da heute bei dir sein darf.

Harald Kopeter: Josef, Für alle, die vielleicht jetzt einmal vorweg die Dienstleistung nicht kennen, beschreib uns doch einmal genau, was macht LINK Mobility jetzt genau?

Kundenkommunikation via Smartphone – dem beliebtesten Touchpoint

Josef Grabner: Alles klar. Also ich glaube, man kann sagen, unsere Mission ist es, dass wir unseren Kunden dabei helfen, bessere Konversationen mit ihren Kunden zu führen. Und warum wollen wir das machen? Das wollen wir dazu machen, dass unsere Kunden ihre Kunden einfach besser binden können und ihnen einfach eine bessere Experience bieten zu können. Und wie machen wir das? Wir sorgen dafür, dass das unsere Kunden wirklich die Möglichkeit haben, über den einfachst möglichen Kanal mit ihren Kunden direkt am Smartphone zu kommunizieren. Also was sind für uns die einfachst möglichen Kanäle? Für uns sind das eigentlich die Kanäle, die wir auch privat nutzen. Also jeder von uns kommuniziert über WhatsApp mit seinen Freunden, mit seiner Familie. Und das ist einfach ein Kanal, den kennt jeder, natürlich auch die SMS, Viber, RCS in Deutschland sind einfach Kanäle, die sehr, sehr gut geeignet sind, um eine durchgehende Kommunikation zu führen. Und wir subsumieren alle diese Kanäle unter dem Begriff Business Messaging. Also wenn ich in Zukunft jetzt im weiteren Gespräch über Business Messaging spreche, dann rede ich über die Kommunikation, über SMS, WhatsApp, RCS, Viber.

Harald Kopeter: Wunderbar. Jetzt kenne ich mich auch ein bisschen besser aus, muss ich gestehen, obwohl in meinen Gebrauch jetzt einmal das Thema SMS relativ selten geworden ist. Ich nutze jetzt einmal verstärkt eigentlich oder fast nur WhatsApp. Wie ist da generell die Verteilung? Wie sieht das jetzt so im DACH-Raum denn mitunter aus?

SMS: stark in der Unternehmenskommunikation

Josef Grabner: Also generell kann man sagen, was klar ist, die SMS nutzt kaum einer mehr direkt in der Kommunikation innerhalb der Familie. Dann nutzt man WhatsApp, da nutzt man Viber, da nutzt man Signal, dann nutzt man iMessage. Aber wenn man sich überlegt auch, was in der Pandemie passiert ist. Jeder von uns hat die ganzen Testergebnisse per SMS wieder aufs Telefon zugestellt bekommen. Das heißt, die Nutzung, die vielleicht nicht ganz aktive Nutzung der SMS nimmt durchaus zu. Auch die SMS-Nutzung von Unternehmen, einfach weil SMS der Kanal ist mit 100 % Reichweite und 98 % Open-Rate. So ist es auch für Unternehmen ein sehr, sehr gängiger Kanal, um mit Kunden in Kontakt zu treten. Wir kennen auch alle die Terminerinnerungen, die man vielleicht von einem Arzt bekommen, wenn man am nächsten Tag einen Termin beim Arzt haben. Also da ist die Nutzung schon eigentlich da. Die Anzahl SMS, die von Unternehmen verschickt werden, die Tendenz durchaus steigend. Natürlich in der Person zu Person Kommunikation ist es dann dementsprechend sinkend.

Harald Kopeter: Jetzt bekomme ich natürlich auch immer, wie du es schon angesprochen hast, diese Terminerinnerungen und andere Informationen von Unternehmen, bei dem ich dort einmal Kunde bin und dergleichen. Nehmen wir uns da mal mit zu dem rein. Was sind so die Anwendungsgebiete, die Hauptanwendungsgebiete jetzt einmal – weil wie du es gesagt hast, das war in der Pandemie, Testergebnisse via SMS, es sind Terminerinnerungen via SMS. Es sind also vielfach Serviceleistungen von Unternehmen, wo ich bereits Kunde bin. Oder gehen wir mal ein bisschen rein. Was ist da so die Bandbreite?

Josef Grabner: Also die Bandbreite ist extrem weit, auch wenn man sich unsere 47.000 Kunden anschauen, die wir weltweit haben. Wir bedienen wirklich Kunden aus unterschiedlichsten Industries, also das wirklich von einer Apotheke bis hin zu einem großen Paketdienstleister alles dabei und je nach Use Case und Industrie gibt es eigentlich unterschiedliche Anwendungsgebiete. Also auch nach Kanal - zum Beispiel die SMS ist tatsächlich noch immer der Hauptkanal, wenn es darum geht, wichtige Informationen, die auch ankommen müssen und wirklich sofort gelesen werden müssen, zuzustellen. Ich denke mal an eine Zwei Faktor Authentifizierung. Wenn ich vor dem E-Banking-Login sitze, dann möchte nicht irgendwie fünf Minuten warten, bis ich dann meinen Code zugeschickt bekomme. Das muss wirklich in der gleichen Sekunde ankommen. Aber auch Paketzustellungen. Wenn ein Lieferservice kommt und mir was Großes zugestellt, dann wollen die natürlich auch dafür sorgen, dass ich zu dem Zeitpunkt zu Hause bin. Und wenn ich dann eine Notification bekomme, dann ist die die Wahrscheinlichkeit, dass dann nicht ein zweiter Zustellversuch durchgeführt werden muss, durchaus höher, als wenn ich nicht informiert werde oder erinnert werde, dass meine Lieferung kommt. Also ich sage, im SMS-Bereich ist es tatsächlich eher das Thema Notifications und aber auch Marketing, weil auch Marketing-Nachrichten können natürlich in einer SMS sehr gut zugestellt werden. Sie werden in 98 % der Fälle gelesen. Wenn wir dann weiter gehen in Richtung der Kanäle, die schon ein bisschen mehr Fähigkeiten haben als eine reine SMS, wie zum Beispiel WhatsApp, wo ich die Möglichkeit habe, multimedial zu kommunizieren. Wo ich Bilder schicken kann, wo ich auch Tonaufnahmen dann verschicken kann, da gibt es natürlich viel mehr Möglichkeiten. Dann andere Use Cases, wie auch zum Beispiel einen Einkauf auch durchzuführen. Also in WhatsApp mit den Möglichkeiten, multimedial zu kommunizieren, aber auch mit diesen sogenannten Antwort-Buttons, die man wahrscheinlich auch kennt. Dass man unter einer Nachricht irgendwie so zwei, drei Auswahlmöglichkeiten bekommt, kann man natürlich auch automatisierte Kommunikationen steuern. Also ich kann verschiedene Antwortmöglichkeiten bieten und kann so einfach dem Kunden eine viel, viel bessere Customer Experience bieten. Und eine einfache Möglichkeit auch Transaktionen abzuschließen und dementsprechend groß über alle Industrien hinweg, sind die die Möglichkeiten sehr, sehr hoch - angefangen von Notifications bis wirklich auch Käufe abzuschließen, Verträge abzuschließen, Informationen, Customer Service zu kontaktieren. Also das sind so die gängigsten Themen.

Neukundengewinnung durch SMS & WhatsApp – der Mehrwert zählt!

Harald Kopeter: Wenn ich das mir so, wenn ich da so reindenke, dann ist es meistens doch so, es geht dabei um die Kommunikation mit bestehenden Kunden. Eignen sich diese Kanäle dann auch sage ich mal, zu Neukundengewinnung oder so etwas? Das war mal kurz angesprochen, das Thema Marketing auch, aber auch da wird es so sein, dass es ja vorwiegend sich eignet für bestehende Kunden, jetzt einmal oder?

Josef Grabner: Absolut - also anders angefangen. Ja, es eignet sich sehr, sehr gut, bestehende Kunden zu informieren, bestehende Kunden wieder zu aktivieren, aber auch für die Neukundengewinnung. Natürlich sind wir in unserer Region und können alle froh sein darüber, dass wir in Österreich, Deutschland, Schweiz sehr hohe Restriktionen haben, was Datenschutz und Privacy angeht. Das heißt, ich kann jetzt natürlich nicht von irgendwo her Telefonnummern kaufen und die dann bespielen, meine ich kann es schon machen, da werde ich dann Probleme kriegen. Aber im Endeffekt gibt es einfach auch gute Möglichkeiten, wie ich datenschutzkonforme Opt-Ins sammeln kann. Das geht natürlich nur darüber, wenn ich den Kunden auch einen Mehrwert biete. Also wir haben ja schon ein paar Dinge angesprochen. Terminerinnerungen sind ein Mehrwert, den ein Kunde gerne annimmt, aber auch Back-in-Stock Notifications zum Beispiel. Wenn ich sage, ich warte jetzt schon so dringend auf ein neues Fahrrad, da möchte ich doch bitte nicht per E-Mail informiert werden, wenn etwas nicht auf Lager ist, sondern per SMS, dann ist es tatsächlich was Neues. Okay, da bin ich auch bereit, meine Telefonnummer herzugeben. Das heißt, das geht ganz, ganz stark über das Thema Mehrwert. Also ich muss Kunden wirklich einen Mehrwert kommunizieren, wenn sie meine Dienste über diese genannten Kanäle nutzen wollen. Und dann beim Opt-In sammeln muss man so wie überall in unserem Geschäft natürlich auch kreativ sein. Der QR-Code zum Beispiel, der ja auch in der Pandemie ein ziemliches Revival erlebt hat, weil ich glaube, jeder, der dann mal im Gasthaus war und sich irgendwie registrieren hat müssen, kann mittlerweile wieder einen QR-Code abscannen. Und ich kann auch über QR-Codes Kunden in einen WhatsApp Kanal leiten und dann sofort eine Konversation starten. Und auch dadurch habe ich dann schon den Opt-In. Auch so Themen wie Flugblätter oder auch QR-Codes auf Plakaten sind einfach Möglichkeiten, wie ich auch Neukunden datenschutzkonform in den Kanal bringen kann, diese Kunden zu bedienen. Aber ohne Mehrwert geht es einfach nicht. Und man muss natürlich dann ganz vorsichtig sein, weil sobald man zu spammen beginnt, werden die Kunden das Opt-In wieder entziehen und dann kann ich nicht mehr mit ihnen kommunizieren.

Harald Kopeter: Du hast es jetzt genau gesagt, also ja, die Befürchtung ist da. Also WhatsApp ist vorwiegend ein privater Kanal, der so genutzt wird und natürlich dort und da ist es angenehm, genau diese Nachrichten zu erhalten und auch auf die ich vielleicht auch dringend warte. Aber die Gefahr ist schon sehr groß, dass das vielleicht auch zu sehr genutzt wird, oder? Von Unternehmen. Das die das Opt-In wieder dann entziehen, oder?

Josef Grabner: Die Gefahr ist natürlich da, aber auch da ist es so, dass gerade WhatsApp ist auch sehr dahinter, dass der Kanal nicht für Marketing missbraucht wird. Das heißt, ich muss bei WhatsApp, wenn ich als Unternehmen einem Kunden was schicken möchte, eine sogenannte Template-Nachricht freigeben lassen und die wird wirklich händisch überprüft. Und der Nutzen, der Mehrwert muss einfach ganz klar rauskommen. Also was ich zum Beispiel nicht freigegeben bekomme, ist "Heute 10 % auf das ganze Sortiment". Da wird WhatsApp sagen Nein, das ist eine zu generische Werbung. Aber wenn wir beim Fahrradbeispiel bleiben und das Unternehmen weiß, der Josef Grabner hat sich das und das Fahrrad gekauft und zwei Monate später kommt irgendein neuer Sattel oder neue Lenker, Griffe oder was auch immer. Und dann kriegt man irgendwie eine Nachricht: Hallo Josef, Hey, nur für das Bike, dass du dir vor zwei Monaten gekauft hast, "Jetzt 10 % auf die neue Lenker Kollektion" oder was auch immer. Also diese Nachrichten kann ich dann wieder schicken und dann bin ich wieder relevant und biete üblicherweise auch einen Mehrwert für den Kunden und kann ihn so auch wieder ganz gut reaktivieren.

SMS-Marketing: Wie Unternehmen die Telefonnummern von Kunden und Neukunden erhalten

Harald Kopeter: Jetzt ist es ja so, ich brauche also für beides immer die Telefonnummer. Für WhatsApp klarerweise, für sms.at. Sind denn die Unternehmen denn schon so, dass die dir ihre Datenbanken derart gut gewartet denn auch haben, dass da wirklich auch gute Daten vorhanden sind? Also wenn ihr mit neuen Kunden sprecht oder Unternehmen sprecht, die das nutzen wollen, haben die denn wirklich schon so gut auch immer die Mobilnummern ihrer Kunden?

Josef Grabner: Also da sehen wir wirklich vom Spektrum null bis sehr gut eigentlich alles. Üblicherweise ist es so, dass wir gerade bei Onlinehändlern, da es ja eigentlich schon fast Usus ist, auch in einem Checker-Prozess eine Telefonnummer abzufragen, auch wenn manchmal optional, dass man bei Onlinehändlern sehr gute Datenbanken finden. Natürlich, wenn es jetzt eher Unternehmen sind, die in der Kundenkommunikation und online noch nicht so affin sind, dann startet man eher bei null. Aber eben dann kommen wir wieder zu dem Thema kreativ Opt-In-Sammeln. Also Beispiel - da gibt es ganz, ganz lustige Beispiele. Ein Schweizer Kunde von uns hat einmal eine SMS-Schnitzeljagd durch Zürich veranstaltet und hat dadurch Opt-Ins gesammelt. Gewinnspiele sind auch beliebt, aber im Endeffekt für mich läuft es immer wieder auf den Mehrwert raus, den ich bieten muss und auf die verbesserte Customer Experience, die man einfach bieten muss, damit die Kunden diesen Kanal auch wirklich gerne nutzen wollen.

Harald Kopeter: Jetzt haben wir ein bisschen recherchiert, auch im Internet und haben also von euch ein Webinar gefunden zum Thema Chatbots. Und Chatbots, ja klarerweise, man spricht mit künstlicher Intelligenz, aber ist das irgendwie schon der nächste Schritt? Auch dass ihr Kommunikationsmöglichkeiten anbietet im Bereich von Chatbots, sodass jetzt einmal im Grunde genommen SMS-Nachrichten und WhatsApp-Nachrichten sind ja vorwiegend Push Nachrichten. Da geht man jetzt wirklich so, so rein in die Kommunikation. Vielleicht mal eine Rückantwort. Aber wird die Zukunft bei euch auch sein, dass ihr Unternehmen Chatbots anbietet?

Natural Language Processing: So lernen Chatbots, was Kunden wollen

Josef Grabner: Also 100 % - für SMS unterschreibe ich das zu 100 %, was du gesagt hast. Aber gerade bei WhatsApp sind Chatbots, die eine Kommunikation steuern, eigentlich schon gang und gäbe. Und wir bieten auch die Lösungen an, die das können. Wenn man vielleicht kurz reinschauen oder überlegen, was ein Chatbot eigentlich alles mitbringen muss, damit er sich Chatbot schimpfen darf. Aber wir haben in der Vergangenheit jeder, der schon einmal auf einer Webseite, vielleicht einmal so ein Chatbot Formular ausprobiert hat, ist vielleicht auch schon das eine oder andere Mal enttäuscht worden, weil einfach dann nicht die Antworten gekommen sind, die man immer erwartet hat. Und was braucht es eigentlich dafür, um wirklich auch erfolgreich eine Kommunikation zu automatisieren, gerade in WhatsApp, Viber, Signal und ähnlichen Kanälen? Also es braucht nun mal das Thema Natural Language Processing, das heißt, der Bot muss nun mal verstehen, was ist denn eigentlich die Botschaft? Was will denn der Kunde, was ist der Intent von dem Kunden, wenn er mir was schreibt? Also wieder ein Beispiel. Es ist ein Unterschied, ob der Kunde schreibt „Ich suche einen neuen Fernseher“ oder wenn er schreibt „Ich habe ein Problem mit meinem Fernseher“, aber der muss schon einmal verstehen: Ist es ein Problem oder will er was kaufen? Das ist dieser erste Bereich. Das zweite ist, wenn man erkannt hat, was will denn der Kunde, kann man ihn ganz gut in eine Art vordefinierte Flows leiten. Wieder dieses Beispiel mit den Buttons, dass man sagt, man leitet ihn jetzt einmal durch, Man sammelt einmal alle Informationen, die man braucht, um dann vielleicht auch im dritten Schritt auch schon einen Agenten einzubinden. Dass man quasi so eine Art Verkaufsgespräch oder ein Problemgespräch vorbereitet. Und dann übergibt man das an einen Agenten. Das sind aus meiner Sicht die drei wichtigsten Dinge, die ein Zeitpunkt mitbringen muss. Also das Thema erkennen. „Was will der Kunde?“. Automatisiert versuchen, das Problem zu lösen und dann aber immer den Fallback zu einem Menschen, weil den braucht es einfach am Ende. Aber wenn der nicht weiterkommt und dann muss ich irgendwo auch hinkommen.

Harald Kopeter: Das heißt, das ist auch schon in Einsatz bei euch jetzt mal über WhatsApp.

Josef Grabner: Ja, also wir bieten eine Plattform. Unsere MyLINKConnect-Plattform, die alle diese Komponenten abdeckt die auch schon bei einigen unserer Kunden im Einsatz ist - also das ist schon tatsächlich gang und gäbe.

Messaging & E-Mail: Wie sieht die Zukunft der Kundenansprache aus?

Harald Kopeter: Jetzt ist es doch so, dass gefühlter Maßen kommt jedes Jahr eine große neue Plattform irgendwo dazu, eine Social-Media-Plattform, auf der man natürlich auch wieder irgendwie mit Messenger-Dienst kommunizieren kann. Wird es da dabei bleiben, dass jetzt WhatsApp vielleicht der Hauptkanal bleibt? Obwohl WhatsApp gehört ja auch wieder zu Facebook mitunter dazu. Ich habe aber auch den Facebook Messenger, der sich glaube ich nie so wirklich richtig durchgesetzt hat. Also ist jetzt da, seht ihr da irgendetwas, wo man vielleicht sagen kann, okay, das ist vielleicht ja ein Trend, der noch irgendwie kommen wird, der kommen muss, weil jetzt vielleicht eine Menge Leute zu TikTok mitunter wechseln und vielleicht wird es dann einen Messenger-Dienst geben. Wie sehen so irgendwie die Trends aus dahingehend? Oder kann man sagen: „Ja gut, wir haben locker noch zwei drei gute Jahre mit WhatsApp-Kommunikation“.

Josef Grabner: Also generell ist es so, dass mit WhatsApp eine Abdeckung von … Fast 90 % aller Smartphone Nutzer haben WhatsApp installiert und nutzen das auch. Also da ist man schon mal ganz gut unterwegs. Die SMS ist natürlich der Kanal, mit dem ich sowieso 100 % aller Kunden erreichen kann. Und in der DACH-Region ist man da schon einmal sehr, sehr gut unterwegs. Und du hast recht, Facebook Messenger, der ist in Amerika stark. In Asien sind es dann so Themen wie WeChat, die jetzt für uns nicht wirklich relevant sind. Also ich sage mal, mit der Kombination aus SMS, WhatsApp, RCS in Deutschland und iMessage ist man schon einmal ganz gut unterwegs. Was wir aber gesehen haben, wir haben vor kurzem eine Studie durchgeführt mit dem IFH Köln, die wir jetzt in den nächsten Wochen veröffentlichen. Wir haben auch gesehen, dass die die Instagram Nutzung in der Pandemie sehr stark zugenommen hat und auch die Bereitschaft von Kunden über Instagram, über direkte Messages in Instagram mit Unternehmen in Kontakt zu treten. Also diese Nutzung hat sehr, sehr stark zugenommen. Aber immer, ich sag immer, auch da ist es so, ich würde niemandem empfehlen, auf jeden neuen heißen Scheiß aufzuspringen. Wir denken vielleicht auch an, wie hats denn geheißen, hab es schon wieder vergessen. Die Social Media App, wo man in den Räumen die Gespräche führen hat können. Club-House. Ja, genau. Ja, Club-House war's. Also ich würde nicht auf jeden neuen Kanal aufspringen. Ich würde wirklich einfach einmal schauen: „Wo sind denn meine Kunden? Wo sind sie? Wo sind sie unterwegs? Was sind die Kanäle, die ich abdecken muss, damit ich sehe, damit ich gute, gute Erlebnisse bieten kann?“ Und dann von Fall zu Fall entscheiden. Instagram sehe ich ein bisschen als Trend. Da ist wirklich bei uns die Nutzung nach oben gegangen, auch im Kundendialog. Aber sonst sehe ich jetzt keinen wirklich relevanten Kanal, der, wenn ich sage, ich möchte 80 % meiner Kunden irgendwie abdecken, dann sind ehrlicherweise auch Signal und Viber in der DACH-Region derzeit nicht relevant.

Harald Kopeter: Sprechen wir über einen der ältesten Kanäle im digitalen Bereich. Das ist im Grunde genommen eine E-Mail. Ja, also mit der hat er vieles, mitunter eigentlich alles begonnen. Wie relevant ist denn die E Mail eigentlich noch immer im Kommunikationsbereich mit bestehenden Konten?

Josef Grabner: Auch da hat auch zu meiner Überraschung diese Studie, die wir jetzt durchgeführt haben, hat auch gezeigt: Auch die E-Mail Nutzung hat in der Pandemie wieder zugenommen. Also nicht so stark wie jetzt WhatsApp und SMS, aber doch zugenommen. Und ich sehe es eigentlich so, die SMS war ja auch schon ganz oft totgesagt, ist aber noch immer da. Ich glaube auch die E-Mail wird uns noch länger begleiten. Sie ist natürlich super geeignet, wenn ich sage, ich möchte eine Kontaktaufnahme, eine ganz einfache mit einem Unternehmen durchführen. Man hat in der E-Mail die bekannten Einschränkungen. Einen wirklichen Dialog führt man nicht über E-Mail, aber moderne Plattformen haben die Möglichkeit, wenn ich alle Informationen und alle Opt-Ins von dem Kunden habe, dann kann ich auch eine über E-Mail gestartete Konversation in einen anderen Kanal übertragen. Also wenn er mir per E-Mail schreibt, kann ich ihm per SMS oder per WhatsApp antworten und dementsprechend glaube ich schon, dass die E-Mail als Kommunikations-Startpunkt uns noch sehr lange begleiten wird.

Harald Kopeter: Genauso wie bei sms.at oder?

Josef Grabner: Auf jeden Fall.

Harald Kopeter: Oder die SMS. sms.at war ein Unternehmen, aber die SMS die wird es jetzt aus deiner Sicht auch noch lange geben, oder?

Josef Grabner: Auf jeden Fall, SMS ist und bleibt einfach das einzige Medium, mit dem ich 100 % aller Handybesitzer erreichen kann. Da gibt es kein anderes Medium derzeit und auch mit 98 % Open-Rate ist es für alles, was wichtig ist, einfach der Kanal, der von vielen präferiert wird.

Zum Schluss: Welche Apps & Medien bevorzugt Josef Grabner?

Harald Kopeter: Alles rund um das Thema Mobile Message wird es auch am 06. Oktober geben bei think.digital.NOW!, Denn das ist auch ja auch der große Kongress. Er ist nicht nur ein Podcast und da werden wir Josef Grabner auch live erleben, wo er den einen oder anderen Use Case auch präsentieren wird. Also am 06. Oktober auch in Graz. Und da erfahrt ihr dann noch einmal viel, viel mehr über das Thema Mobile Message. Josef, gehen wir so ein bisschen zum Abschluss deines Interviews. Wollen wir noch einmal reingehen, vielleicht in die persönliche Welt unserer Interviewpartner. Wie deine digitale Welt mitunter aussieht. Was sind denn so deine drei Lieblings-Apps auf deinem Handy?

Josef Grabner: Also ich nutze sehr, sehr stark Evernote, also die Notizen-App, die nutze ich mittlerweile aber nicht nur für Notizen, sondern wirklich für mein persönliches Task-Management. Also wirklich zur Aufgabenverwaltung.

Harald Kopeter: Und dann beruflich jetzt oder zu privaten Aufgaben. Oder beides?

Josef Grabner: Beides. Beides ich nutz es wirklich für beide Themengebiete und dann die, ich muss wirklich sagen und die sind aber auch wirklich gut … Die zwei Apps, die ich eigentlich in meinem Job die ganze Zeit verwend, ist die Outlook App beim iPhone und die Teams beim iPhone. Also die komplette Kommunikation mit den Kollegen. Und privat ist natürlich dann auch ganz klar WhatsApp. Also ist für die Kommunikation mit allen Freunden, die ganzen Gruppen natürlich extrem relevant. Aber das ist so, die sind so die allerwichtigsten Themen auf meinem Handy.

Harald Kopeter: Jetzt sind wir im digitalen Zeitalter. Podcast ist auch digital, es gibt Hörbücher, es gibt Kindle, aber wie liest du mitunter Bücher – ist es eher das klassische Buch oder ist es das Hörbuch. Ist es Kindle?

Josef Grabner: Da nutze ich tatsächlich alle Medien. Also ich lese gedruckte Bücher. Ich habe meinen Kindle neben dem Bett liegen, denn immer dann, wenn ein Buch ausgelesen ist und ich schnell was Neues brauche, hol ich mir das über den Kindle runter. Und ich hör auch Hörbücher, da aber meistens eher Sachbücher und dann eher auf dem Weg in die Arbeit, wenn ich gerade keinen Podcast habe.

Harald Kopeter: Jetzt bist du ja schon viele, viele Jahre in der digitalen Welt zu Hause. Gibt es etwas, wo du dir einfach eine digitale Lösung wünschen würdest? Wo du dir denkst, wieso gibt es das noch immer nicht? Mein Beispiel ist immer das mit dem Führerschein. Jahr für Jahr wird uns versprochen, es wird den Führerschein am Handy geben. Wir haben immer noch keinen Führerschein am Handy. Gibt es etwas, wo du dir immer wieder mal denkst wieso gibt es das nicht in digitaler Form?

Josef Grabner: Das ist eine gute Frage.

Harald Kopeter: Ja, das ist mühsam. Ist bei meinen Podcasts so – es gibt gute Fragen.

Josef Grabner: Ich muss aber gestehen, auf die Schnelle fällt mir jetzt nichts ein. Hm. Ich liebe auch, muss ich sagen, auch die analoge Welt, also mein ganzes, unser Haus ist nicht komplett digital gesteuert. Das sind so Themen, wo ich auch bewusst die Finger davon lasse. Na, da fällt mir gerade nichts zu ein.

Harald Kopeter: Gut, dann vielleicht noch zum Abschluss eine letzte Frage. Wo findet man dich eigentlich: beim Onlineshopping oder im Shopping Center?

Josef Grabner: Ganz klar beim Onlineshopping. Ganz klar. Beispiel mit dem Bike war nicht von ungefähr. Zurzeit suche ich kein neues Fahrrad, aber laufend neue Teile oder neue Protektoren und das kommt alles online.

Harald Kopeter: Und natürlich vorher eine Nachricht, dass es angekommen ist bzw. zugestellt wird, oder?

Josef Grabner: Ganz genau.

Harald Kopeter: Lieber Josef, herzlichen Dank für deine Zeit. Herzlichen Dank für das Interview. Wir sehen uns ja live am 6. Oktober in Graz bei think.digital.NOW!

Josef Grabner: Da freue ich mich schon sehr und vielen, vielen Dank, dass ich da sein durfte.

Harald Kopeter: Das, liebe Hörer, war eine weitere Ausgabe von think.digital.NOW!. Wir hören uns demnächst wieder mit sicherlich wieder einem sehr, sehr interessanten Interview-Gast. Bis dann.

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